Wahre Kriminalfälle
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Komplex Indizien pro und con

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Beitrag von pfiffi So Sep 22, 2013 9:31 am

Natürlich ist meine Einschätzung der Indizien subjektiv. Mögen andere sie zerpflücken.

Indizien pro Entführungsszenario

- Beobachtung Tanner
- ggfls beobachtung Familie Smith

Indizien pro cover-up-Szenario

- Zustand Fenster
- keine Einbruchspuren
- Hundespuren (kein Beweis, aber Indiz, Hinweis)
- ggfls Beobachtung Familie Smith

abzuklärende/mögliche Indizien
- Zustand Zwillinge (sediert?)

abzuklärende Probleme:
- Aussageverhalten der tapas-Seven. Hier gibt es Unklarheiten

Wer ergänzt die Liste?

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Beitrag von pfiffi So Sep 22, 2013 6:53 pm

Weiter:

Kaste McCanns Handy zeigt ein Telefonat mit Gerry McCann in der Tatnacht. Auf Gerry McCanns Handy ist dieser Anruf, gegen 0 Uhr, gelöscht. Preisfrage: Was veranlasst einen Mann, der soeben seine Tochter verloren hat/dem seine Tochter entführt wurde, einen an sich doch wohl harmlos zu erklärenden Anruf zu löschen? Hatte der keine anderen Sorgen? Oder war der Anruf nicht so harmlos?

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Beitrag von summacum Mo Sep 23, 2013 5:34 am

Nun kommen noch die genetischen Spuren hinzu, die keineswegs soft facts sind, aber von einer gewaltigen PR-Maschine zu soft facts weichgespült worden sind. Mehr noch als die Spuren machen mich PR-Berater auf der McCann-Seite stutzig. Hinzu kommt noch, dass mein zunächst ohne Faktenwissen geäußerter Verdacht einer schwierigen Kinderbetreuungs-Situation doch offenbar stimmt. Und das korrespondiert mit Sedierung, auch das von mir anfangs nur als Verdacht geäußert, ohne dass ich darum wußte, wie zentral diese Frage steht. Scheint alles gegen die McCanns zu sprechen....

Aber: Einige Web-sites contra McCann haben allerdings auch das oben beschriebene spin-doctor-Potential, das sollte nicht verschwiegen werden. Da kommen - wie aberdeen richtig schrieb - auch anti-britische Ressentiments hoch (die sich mit anti-portugisischen einen Schlagabtausch lieferten; leider kürzen sich Ressentiments nicht einfach weg - das wäre schön!). Zuletzt: Ist ein so lange durchgehaltenes "Drehbuch: Schwarzer Mann" wirklich vorstellbar? Könnte die PR-Maschine nicht einfach deswegen laufen, weil die McCanns (zu Recht?) glaubten, ihnen höre man ja doch nicht zu? Und drückt sich darin evtl. nur ihr schlechtes Gewissen aus, das sie - so oder so - wegen der versäumten Kinderüberwachung ohnehin haben werden? (Folglich darf aus Äußerungen eines schlechten Gewissens auch nicht auf eine Täterschaft der McCanns geschlossen werden; Eltern, die ihre Kinder verlieren, haben IMMER ein schlechtes Gewissen, auch wenn der plötzliche Kindstod die Ursache ist).

summasumarum: Auch das ist alles immer noch möglich, pfiffie hatte darauf ja bereits hingewiesen. Ob es die wahrscheinlichere Lösung ist, wage ich aber zu bezweifeln...naja ich schrieb es schon: Noch viele werden mit diesem Fall ihre Brötchen verdienen.

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Beitrag von Aberdeen Mo Sep 23, 2013 7:42 am

summacum schrieb: Noch viele werden mit diesem Fall ihre Brötchen verdienen.
Und das ist wohl mit Sicherheit so ....

Ich hab jetzt erst einmal nur ein paar "soft facts" Überlegungen, die vielleicht nicht unbedingt direkt ent- oder belasten, aber m. E. doch berücksichtigenswert sind.
Zum einen kann ich das Argument nur unterstützen,

summacum schrieb:
Und drückt sich darin evtl. nur ihr schlechtes Gewissen aus, das sie - so oder so - wegen der versäumten Kinderüberwachung ohnehin haben werden? (Folglich darf aus Äußerungen eines schlechten Gewissens auch nicht auf eine Täterschaft der McCanns geschlossen werden; Eltern, die ihre Kinder verlieren, haben IMMER ein schlechtes Gewissen, auch wenn der plötzliche Kindstod die Ursache ist).
Hinzufügen würde ich noch, dass man m. E. auch eine gehörige Portion Sozialneid nicht unterschätzen darf. Weiterhin gibt es m. E. eine allgemeine Tendenz, bei ungelösten und/oder rätselhaften Fällen, die zu beschuldigen, die nun einmal da sind. Motto: Wer soll es denn sonst gewesen sein? Als dann setzt die ganze Maschinerie moderner Kriminaltechnik ein und die Chance hier etwas zu finden, ist sehr groß. Aber ob das, was gefunden wird, auch irgendeine Relevanz hat, ist dann noch eine ganz andere Frage ...

Medien tun ihr übriges und aus möglicherweise völlig banalen Dingen werden Hinweise und Indizien. Als Beispiel picke ich mir mal den Telefonanruf heraus. Ja warum soll der den denn nicht löschen? Mühe, einen Telefonanruf an seine Frau zu erklären, hätte McCann wohl nicht. Vielleicht ist er ja auch nur an eine Taste gekommen? Aber im Kontext der Ermittlungen sieht die Welt dann schon anders aus: das muss doch was zu bedeuten haben?
Ähnliches vermute ich bei der "Sedierungs-Hypothese", wo aus der möglicherweise völlig belanglosen Beobachtung von (zwei) unter streßstehenden Frauen eine ganze Theorie wird, die aber gar nicht konsequent zu Ende verfolgt wird/werden kann (Stichwort: Aufwachsituation).

Was die DNS-Analysen angeht, bin ich nicht auf dem Stand, da vertraue ich mal Eurer Analyse und warte darauf, dass das mal jemand hier vorstellt? ;-)

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Beitrag von pfiffi Mo Sep 23, 2013 8:01 am

Die DNA-Analyse scheint unklar, die Experten waren sich da wohl nicht einig. 15 von 19 (was schon recht deutlich wäre) oder 15 von 37 (Mischspur aus drei oder mehr), was die Evidenz massiv herabsetzen würde (Mietauto). Auch zu den Spuen aus dem Oceanclub gibt es Unklarheiten. Hier müsste ein Experte ran, das traue ich mir nicht zu. Bennetts 99,9 % scheinen in jedem Fall übertrieben. Amaral spricht von widersprüchlichen Expertisen des Labors. Niemand schließt Madelaine McCann aus, überall gibt es eine gewisse Wahrscheinlichkeit...aber eben auch nicht mehr. Würde für eine Verurteilung m.E. hinten und vorne nicht ausreichen. M.E. nur als Indiz brauchbar. Und was eine indizielle "Gesamtschau" so alles anrichten kann, lese man im Thread Parkgaragenmord nach.

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Beitrag von Aberdeen Mo Sep 23, 2013 8:17 am

Ja, "Gesamtschau" ist für mich Unwort des Jahres ... aber eines ist aus meiner Sicht relativ sicher, auch wenn es nicht unbedingt in den DNA-Thread gehört. Wenn die solange dichtgehalten haben, kippen die auch nicht mehr. Es sei denn, irgendeiner wird durch einen weiteren Schicksalsschlag destabilisiert ...

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Beitrag von pfiffi Mo Sep 23, 2013 8:20 am

Aberdeen schrieb:Wenn die solange dichtgehalten haben, kippen die auch nicht mehr. Es sei denn, irgendeiner wird durch einen weiteren Schicksalsschlag destabilisiert ...
Sie können auch gar nicht mehr. Die beiden McCanns nicht...und die tapas-seven, falls involviert (dazu eigener Thread; direkt glaube ich das ja nicht) ebenso wenig.

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Beitrag von Aberdeen Mo Sep 23, 2013 8:23 am

Rache wäre noch ein Motiv oder das "Lady-MacBeth-Syndrom" ....

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Beitrag von pfiffi Mo Sep 23, 2013 8:33 am

Aberdeen schrieb:Rache wäre noch ein Motiv oder das "Lady-MacBeth-Syndrom" ....
Mit welcher Stoßrichtung das LMB-Syndrom? Wie verstehst Du das hier?

Es wird ja spekuliert, Kate McCann könne fremd gegangen sein, oder auch gerry...ich halte solche unbelegten Spekulationen für wenig hilfreich...

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Beitrag von Aberdeen Mo Sep 23, 2013 8:41 am

Ja, warum sollen die auch nicht fremdgegangen sein; das kommt vor. Mit Lady-MacBeth-syndrom meinte ich, dass Kate McCann, so sie denn wie bei MacBeth die eigentlich treibende Kraft gewesen sein sollte, den "Verstand verliert", um es mal bewußt unpsychologisch auszudrücken ....


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Beitrag von pfiffi Mo Sep 23, 2013 8:53 am

nein, McCann (kate) ist keine treibende kraft, wenn das Szenario, das ich derzeit als das wahrscheinlichste annehme, zutrifft: Überfordert, wollte mal Ruhe haben, hat sediert, Sedierung ging schief, Unfall...Leben kaputt. Die massive Kampagne deute ich somit auch als erträumtes Wiederauferstehen Madelaines. ich glaube ihr, dass sie ihre Tochter tief geliebt hat. Wenn mein Szenario zutrifft, muss sie nicht bestraft werden...

Anbei zurück zum Thema des Threads: madelaine hat einen tag vorher mindestens eine Stunde geschrien...und von den beiden Zwillingen ist maximal einer (Sean) davon aufgewacht??? ist da etwa auch schon sediert worden?

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Beitrag von summacum Mo Sep 23, 2013 9:07 am

Nanu, Aberdeen, "kippst Du"?

Ich bleibe dabei: Mit der Kinderbetreuung/versorgung in dieser ambitionierten Akademikerfamilie stimmte/stimmt etwas nicht. Es demaskiert sich für mich eine Kultur des Wegorganisierens, des Genervtseins. Die Hinweise hierfür sind zahlreich und in den threads nachzulesen.
Das beweist noch keine Schuld am 03.05. Das rechtfertigt aber in jedem Fall, auch mal hier zu gucken. Genau das hat die protugisische Polizei getan - und erhielt Nackenschläge. Auch von "oberen Stellen" aus England. Warum? Woher dieses Interesse der Politik (das unbestreitbar ist!)? Und dann war auch noch der Papst mit an Bord!!!

Eine DNA-Analyse zeigt Evidenz und wird widerholt - mit einem etwas "schwächerem" Ergebnis (wichtig: nicht mit einer Widerlegung!!!). Wird eine solche Widerholung bei jedem Ermittlungsverfahren/Prozeß durchgeführt? Kann man mit endlos vielen Widerholungen von DNA-Analysen jede Evidenz weichspülen? Immerhin war es ein Mitwagen. wen wundern da "Mischspuren"?

Es sind nicht v.a. die Spuren, die Hunde, die mich so stutzig werden lassen, sondern die PR-Berater, die politische Unterstützung, jetzt auch die fragliche kollegiale Unterstützung (keine Krankenakten rausgeben bei einem vermuteten Kapitalverbrechen!!! Das gibts doch gar nicht), die mich massiv anwehen: Wie ergeht es einem Angeklagten vor Gericht, der dieses Netzwerk nicht aufbieten kann?


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Beitrag von pfiffi Mo Sep 23, 2013 9:14 am

summacum schrieb:Eine DNA-Analyse zeigt Evidenz und wird widerholt
Nicht so ganz; es war ein Labor (ein englisches), welches seine Interpretation immer weiter abschwächte. Das war wissenschaftlich m.E. in Ordnung. Selbst die schwächste Analyse schließt Madelaine McCann als Urheberin der Spuren nirgends aus. Amaral berichtet von einem englischen Kollegen, der ihm sagte, er habe schon für weniger einen Haftbefehl bekommen... Amaral berichtet auch von Haarspuren, die verloren gegangen sein sollen. Ich kann das nicht einschätzen. Mir droht hier eine Verschwörungsdiskussion, die ich, verzeihung, nicht führen möchte.

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Beitrag von Aberdeen Mo Sep 23, 2013 9:51 am

Neee, ich kippe nicht ... ich weiß es doch auch nicht. Aktuell tendiere ich in Richtung "Schwarzer Mann"; lady-mcbeth war mir nur wichtig, da ich ahnte, dass man die Sache in Richtung G. Mc. interpretiert. Männer sind eben Täter - aber so einfach ist es dann oft nicht.

Es zeigt sich, dass das mit der PR eine sehr zweischneidige Sache ist. Und eigentlich gibt es wohl kein "richtiges" Verhalten, denn etwas wird immer negativ ausgelegt. Soweit ich weiß, ist der Fall doch von portugiesischer Seite abgeschlossen? Nur die Briten ermitteln noch?

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Beitrag von pfiffi Mo Sep 23, 2013 9:58 am

Nein, der Fall "ruht" sozusagen, kan wieder aufgenommen werden, wenn es neue Beweise/Ansätze gibt.

Für "schwarzer Mann", dabei bleibe ich, gibt es neben der tanner- Sichtung keinen wirklichen hard fact, die Tanner-Sichtung selber ist hochproblematisch (Lichtverhältnisse zum Sichtungszeitpunkt zB!), und es muss zu vieles wegerklärt werden.

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Beitrag von pfiffi Mo Sep 23, 2013 10:16 am

Die Selbstdarstellung der McCanns ist wohl einen eigenen Thread wert. Psychoanalyse hin, Wiederkehr des verdrängten her...es ist schon verräterisch, was sich in diesem Buch (das, man kann drei Monatsgehälter verwetten, von einem Expertenteam bis ins Letzte vorab durchanalysiert worden ist) so auftut:

Ständig der Drang, die portugiesische Polizei anzugreifen, bis hin zur offenen Unwahrheit, die hätten Madelaine nicht gesucht (aaO passim, wirklich passim!). Glatt unwahr: Die Suchaktion der portugiesischen Polizei war die größte in der portugiesischen Kriminalgeschichte. Die auch verbal schlicht unverschämte Schilderung der ersten Polizisten am Tatort - Tenor: Die taten nix. Unwahr: Noch in der Nacht wurden die Grenzer informiert!

An einer Stelle bin ich fast ausgerastet: Mrs Kate McCann entblödete sich nicht, der portugiesischen Polizei allen Ernstes vorzuwerfen, dass sie eine Tatnachtrekonstruktion entgegen dem Rat der britischen Verbindungspolizisten verweigert hätten... Zu den Tatsachen:Tatsächlich hat die port. Polizei, Amaral berichtet es, im frühen Stadion der Ermittlungen (Amaral bedauert das heute ganz offenkundig) eine Reko erwogen und verworfen, weil man die Eltern nicht unter Stress setzen wollte. Später ist diese in meinen Augen auch heute noch sehr wichtige Reko gescheitert, obwohl wiederholt angemahnt, weil die Tapas-Gang nicht mehr wollte.

Nichts hindert Mrs McCann und ihre Freunde daran, sich dieser Reko - ein kriminalistisches Standardverfahren - heute noch zu unterziehen.

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Beitrag von Aberdeen Mo Sep 23, 2013 10:30 am

Aus meiner Sicht sind die "Indizien", die da wegerklärt werden müssten, artifiziell. Ein Kind wird vermisst. Das Kind ist zum Tatzeitpunkt unbeaufsichtigt in einer möglicherweisen frei zugänglichen Wohnung. Am gleichen Abend sichten zwei Zeugen unabhängig voneinander einen Mann, der ein Kind durch den Ort trägt ....

Sparsamer geht es, was die Vorannahmen angeht, nimmer ;-)

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Beitrag von pfiffi Mo Sep 23, 2013 12:10 pm

Aberdeen schrieb:einer möglicherweisen frei zugänglichen Wohnung.
möglicherweise...da haben wir schonmal die erste Zusatzhypothese...

Wegerklärt werden muss:

- Tanners Aussageverhalten. Bei unklarem Licht will sie schlussendlich 5 Details erkannt haben - wobei die Details erst so nach und nach ans "Licht" (um zu kalauern) kamen. Besonders "witzig": zwischenzeitlich hat unsere Zeugin Murat "wiedererkannt" - der nur leider keine Vokuhila-Frisur trug. Nice try. Inzwischen ist die upper-class-Bririn Mrs Tanner natürlich wieder beim schmutzigen Südländer angelangt. (Ja, das war jetzt Polemik!) Da halte ich es mit Amaral: Nee, so nicht! Nebenbei: Die beiden Kind-trag-zeugen dürften kaum zusammen als Indiz herhalten...sie trugen das "Kind" in jeweils total verschiedene Richtungen..ost, west/südwest zum Strand.
- der präparierte Tatort. Jenseits aller noch möglichen Zweifel hat Kate McCann sofort von einer Entführung schwadroniert und als Beleg auf ein geöffnetes Fenster verwiesen. Die Spurenlage am Fenster (Fingerprints des belegbar am Tag vorher gereinigten Fensters allein von Kate McCann, keine Faserspuren, keine Fußspuren eines intruders, nichts) läßt für alle nur einen Schluß zu: Kate McCann und allein sie hat dieses Fenster bewegt.
- Der Komplex Sedierung ist schwer zu analysieren. Ich fasse meinen Eindruck zusammen: Es gibt Indizien, die massiv für eine Sedierung der McCann-Kinder sprechen. Es gibt keine Indizien, die dagegen sprechen. Von einem Indiz vielleicht abgesehen: Am Tag vorher soll Madelaine McCann eine Stunde bzw noch länger gerufen/geweint/geschrien haben, bis die Eltern endlich aus ihrer nächtlichen  Party(???)runde kamen. Nur: Selbst da wird nicht berichtet, dass - trotz des Krachs - die beiden Zwillinge aufgewacht sind. Waren die etwa sediert? Und war Madelaines Sedierung  da etwa schon schiefgelaufen?
- kate McCann hat - unstreitig - in der Verschwinde-Nacht nicht mitgesucht, sondern starrte starr auf ihren Kleiderschrank. Prousa entwickelt daraus ein Szenario, dass dort Madelaine McCanns Körper zwischendeponiert gewesen sei (die Hunde schlugen dort denn auch an). Muss nicht so sein. Wenn die Smith-Sichtung zutrifft, dann war Madelaines Körper längst "unterwegs". Aber Kate McCanns Passivität wäre dennoch plausibel erklärbar: Bei Tötunsgdelikten, in denen ein Elternteil/beide Eltern aktiv beteiligt waren - in welcher Form auch immer -, zeigen sich die Eltern bei der Suche als ausgesprochen passiv. So etwa Monika Weimar, die sich an der Suche nach ihren beiden (sic!) einzigen (doppel-sic!) Töchtern nicht aktiv beteiligt hatte...
- nichts für ungut, aber: Aussageverhalten der McCanns und auch der tapas-Seven wurden belegbar dauerhaft den Ermittlungsergebnissen angepasst, und zwar ausnahmelos immer pro-McCann. Das ist ein Aussageverhalten, welches nicht als wahrheitsaffin bekannt ist und ansonsten von Mafiosi an den Tag gelegt wird, die immer nur das zugeben, was sich nicht mehr abweisen läßt. In meinen Augen blamabelstes Beispiel: Kuschelkatze wurde gewaschen! Weil dort Sonnencreme drauf war, klar doch... Die McCanns haben quasi ab sofort für PR-berater, Spin-Doctors etcetc gesorgt.
- Die McCanns haben Privatdetekteien beautragt. Die Ergebnisse dieser wohl vom Fund finanzierten Aktivitäten sind gleich null. Über den moralischen Ruf diesen Detekteien schweigt des Sängers Höflichkeit...
- Unstreitig war das Kind ein nunja Problemkind - ein Schreikind (Kate McCann gibts zu), ein Kind mit problematischem Schlafverhalten (Kate McCann gibts ebenfalls zu). Solche Kinder haben ein signifikant höheres Risiko, Opfer elterlicher Gewalt zu werden. Wenn die McCanns Hartzer resp das englische Pendant dazu wären, würde man das sofort annehmen. Aber bei gutsituierten Bildunsgbürgeraufsteigerkarriereeltern? Die McCanns haben das "Problemkind" bestritten, medizinische Akten kamen nie an. Warum? ist doch keine Schande, und wäre für das Profil des Entführungsopfers wichtig für die Polizei zu wissen gewesen.

Wer pro schwarzer Mann optiert, muss einfach zuviel wegerklären.

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Beitrag von Aberdeen Mo Sep 23, 2013 7:41 pm

- zur Tanner/Smith-Aussage: nun ja. Mein Reden, dass Zeugenaussagen im Regelfall völlig unzuverlässig sind. Man sollte Zeugen eigentlich auch "verbieten", ihre Aussagen abzuändern oder Zeitung zu lesen ;-)) Aber Zufälle gibt es .... Es ist aber schon klar, dass Contra-McCannies die beiden Zeugenaussagen irgendwie vom Tisch bekommen MÜSSEN

- nach Aussage einer Zeugin, einer für die Kinderbetreuung zuständigen Angestellten, die um kurz nach 22.00 Uhr mit im Appartment war, hat ausgesagt, dass K. McCann gesagt habe: "They have taken them" UND "She is gone" (oder so ähnlich); K McC. hat also beides gesagt; außerdem taugen die Erklärungsversuche einer Mutter in höchster Not wohl kaum als Indiz ...

- Zwillinge am Tag vorher: eigentlich ist das ein klarer Hinweis gegen die Sedierungshypothese. Offenbar waren die Zwillingen Krach ja gewöhnt

- Kleiderschrank-Argument: es stimmt nur leider nicht, dass K. McCann die ganze Zeit auf ihren Kleiderschrank gestarrt hat. Die Sedierungshypothese lebt ja ein Stück weit auch davon, dass die Zwillinge selbst dann nicht aufgewacht sind, als zwei Polizisten sie zu Kate McCann und Fiona Payne in DEREN Appartement gebracht haben. Das bedeutet, dass K. McCann zumindest zeitweise nicht in 5A gewesen ist. Zudem ist dort alles auf den Kopf gestellt worden; das kann mir außerdem keiner erzählen, dass jemand dieses Risiko eingeht: totes Kind im eigenen Schrank verstecken.

- warumd die Hunde anschlagen kann man ja letztlich nicht genau sagen, da man sie nicht fragen kann ... Nach Aussagen der McCanns haben die beiden sehr wohl noch in den frühen Morgenstunden gesucht

- Aussageverhalten: ja, vielleicht; vielleicht war es aber auch einfach so?

- Problemkind: das ist wohl so zutreffend. Was für Aggressionen kleine Kinder auslösen können, besonders wenn man selbst übernächtigt ist, weiß wohl jeder der Kinder hat - und ehrlich genug ist, das zuzugeben. Wäre nicht das erste mal...


Schwarzer Mann: es müsste überhaupt nichts wegerklärt werden, wenn die "Eltern"-Theoretiker nicht permanent Indizien produzieren würden ;-)))

Letztlich ist die Nullhypothese auch einfach nur, dass die McCanns unschuldig sind. Das Gegenteil muss bewiesen werden ...

Und: die Befürworter der Alternativtheorie haben ein massives Problem, was interessanterweise auch hier in der Diskussion gerne unter den Tisch gekehrt wird: wo ist die Leiche? Sobald diese gefunden ist, dürfte der Fall aufgeklärt sein ... Das hätte m. E. auch die portugiesische Polizei wissen und sich auf die Suche danach konzentrieren müssen. Von großangelegten Suchaktionen mit Polizei, Armee, Marien, Küstenwache habe ich allerdings nichts gelesen. Was natürlich nicht heißen muss, dass diese Suche nicht stattgefunden hat?

Wie soll denn das Verschwindenlassen der Leiche irgendwie plausibel erklärt werden? Selbst wenn die Leiche ins Meer geworfen worden wäre, was meines Erachtens eine total hirnverbrannte Aktion wäre, da die wahrscheinlich sofort wieder an die Küste gespült worden wäre, bliebe die Frage, warum es für diese Aktion keine Zeugen gibt? Liefer mir hierzu eine überzeugende Theorie und ich lauf sofort über!


Hat sie aber stattgefunden und es trotz aufwendiger Suchaktion nicht möglich gewesen, die Leiche zu finden, dann ist damit klar, dass es der "Schwarze Mann" - was übrigens nur bildlich gemeint ist - gewesen ist.

Es gibt auch genug Beispiele, eines habe ich hier schon ins Forum gepostet, bei denen nach einem Verschwinden die Eltern ins Visier der Ermittlungen geraten sind (was nachvollziehbar ist) und sich dann aber herausstellte, dass eine Entführung wirklich stattgefunden hatte.









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Beitrag von pfiffi Mo Sep 23, 2013 7:44 pm

Aberdeen schrieb:Von großangelegten Suchaktionen mit Polizei, Armee, Marien, Küstenwache habe ich allerdings nichts gelesen. Was natürlich nicht heißen muss, dass diese Suche nicht stattgefunden hat?
Äh, es war die größte Suchasktion der portugiesischen Polizeigeschichte...meines Wissens. siehe Komplex Aussagen/verhalten...

Aberdeen schrieb:Kleiderschrank-Argument
Deswegen glaube ich dem Prousa-Szenario hier ja auch nicht.

Aberdeen schrieb:Es ist aber schon klar, dass Contra-McCannies die beiden Zeugenaussagen irgendwie vom Tisch bekommen MÜSSEN
Äh, nein, die Smith-Aussage würde das Cover-up-Szenario stützen; Smith hat, ohne berlastungseifer, Gerry McCann als möglich erkannt. Diese Aussage wurde dann sehr dubios "entsorgt".


Zuletzt von pfiffi am Mo Sep 23, 2013 7:48 pm bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet

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Beitrag von Aberdeen Mo Sep 23, 2013 7:46 pm

Quellen sprich Zeitungsberichte wären zur Suchtaktion schön ...

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Beitrag von pfiffi Mo Sep 23, 2013 8:12 pm

Aberdeen schrieb:Quellen sprich Zeitungsberichte wären zur Suchtaktion schön ...
Aber gerne: https://youtu.be/JcD--uVvGvo

Obs nun die größte der Polizeigeschichte Prtugals war (hab ich woanders gelesen, habs mir nicht notiert) weiß ich nicht, aber es wurde selbstverständlich sehr umfangreich gesucht.

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Beitrag von Aberdeen Mo Sep 23, 2013 8:29 pm

Vielen Dank! Aber so selbstverständlich ist das nun auch wieder nicht ... und in dem Clip, das ist doch keine Suchaktion, höchstens ein "Aktiönchen"?

Ich meine Hubschrauber, Küstenwache, die Armee, welche die Gegend durchkämmt???

Was über die Meeresströmungen für mich bislang herauszufinden war, ist, dass an der Südküste Portugals "gerne" Leichen angeschwemmt werden. Es handelt sich dabei sehr häufig um im Meer ertrunkene Flüchtlinge aus Afrika ...

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Beitrag von Aberdeen Mo Sep 23, 2013 8:33 pm

Auf Wikipedia ist zu lesen, dass die Suchaktion schon am 11.05.(!) eingestellt worden sei? Das kann doch wohl hoffentlich nicht stimmen?

Das wäre ja sträflich fahrlässig? Es stimmt wohl, dass die ersten 72 Stunden die entscheidenden sind, aber das heißt doch nicht, dass man danach einfach aufhören kann? Es gäbe ja auch noch andere Gründe weiterzusuchen? Stichwort: Leiche?

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Beitrag von pfiffi Mo Sep 23, 2013 8:35 pm

Aberdeen schrieb:Ich meine Hubschrauber, Küstenwache, die Armee, welche die Gegend durchkämmt???
Noch in der Nacht wurden die Grenzer und die Häfen informiert (im Gegensatz zu dem, was die McCanns suggerieren). Die berühmten Tornados mit Wärmekamera gab es wohl wirklich nicht. Ob das ein Verlust war? Ich sehe in solchen Fällen immer Tornados aufsteigen - Erfolg hatten sie nie. Die Leiche wird fast immer durch Pilzesammler oder Waldarbeiter gefunden.

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